Inhalt:
Auch im Jahr 2019 – wie im Jahr zuvor – gab es wieder einige Wetterkapriolen, die sich für die Steinkäuze nicht immer positiv auswirkten. Die frühen Bruten hatten anfangs aufgrund des ursprünglich vorhandenen Futterangebots und passender Witterungsverhältnisse hoffnungsvolle Bedingungen, die sehr gute Bruterfolge erwarten ließen. Dies sorgte zunächst für erfreuliche Gelegezahlen. Ende April/Anfang Mai kam allerdings ein Wetterumsturz mit viel Niederschlägen und fallenden Temperaturen, die einen negativen Einfluss auf die Steinkauzbruten hatten. Die anschließende Hitzewelle führte dann zu extrem hohen Temperaturen in den Röhren, mit dem Ergebnis, dass leider in einer dieser drei Jungvögel kollabierten.
Eine weitere Ursache für den nicht immer erfreulichen Bruterfolg ist der dramatische Rückgang unterschiedlicher Insektenarten, die für die Steinkäuze eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Inwieweit unsere Schützlinge dadurch nachweislich betroffen sind, lässt sich momentan allerdings nicht mit Sicherheit sagen. Trotzdem können wir nur hoffen, dass endlich geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um diese katastrophale Entwicklung zu stoppen.
Die Schleiereulen bereiten uns weiterhin große Sorgen. Wir haben zwar immer noch ca. 60 Schleiereulenkästen, die von uns betreut werden – das Ermitteln von Daten stellt sich jedoch schwierig dar. 2019 können in unsere Betrachtungen nur noch zwei Brutpaare einfließen, von denen wir aussagekräftiges Zahlenmaterial haben. Das ist mit Sicherheit nur ein Teil des Bestandes! Viele der Kästen sind nur sehr schwer zugänglich und oftmals in großer Höhe angebracht, so dass es nur mit einem gewissen Risiko und vor allem mit Schwindelfreiheit möglich ist, sich vor Ort einen genauen Überblick zu verschaffen. Die Beobachtungen unserer Betreuer und Betreuerinnen deuten aber darauf hin, dass sich die Situation dieser schönen Eulenart nicht verbessert hat. Auch die Schleiereulen haben als eine ihrer Nahrungsquellen Insekten und sind somit auch mit großer Wahrscheinlichkeit von deren starkem Rückgang betroffen.
Wie jedes Jahr an dieser Stelle sagen wir ein „Herzliches Dankeschön!“ an alle Aktiven vor Ort, die mit viel Einsatz und Freude dafür sorgen, dass ihre Schützlinge jede mögliche Hilfe erhalten, um ihren Bestand zu sichern, sowie an die Eulen-Patinnen und Eulen-Paten, die durch ihre Spendenfreudigkeit die materielle Voraussetzung für unsere Arbeit leisten.
Jürgen Staudt
j.staudt@ag-eulenschutz.de
Bestandszahlen von Steinkauz und Schleiereule zwischen 2018 und 2019
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Tab. 1: Bestandszahlen von Steinkauz und Schleiereule zwischen 2018 und 2019 (Durchschnitts- und Prozentwerte auf Zehntel gerundet). Die Anzahl der Bruthilfen, die in die Auswertung einfließen, schwankt bisweilen von Jahr zu Jahr, da nicht immer aus allen von der AGE betreuten Gebieten aufgrund verschiedenster Ursachen belastbare Daten geliefert werden können. Dadurch ergeben sich Differenzen gegenüber der Tabelle in Kauzbrief 31. Die Berechnung der prozentualen Differenz belegter Röhren bzw. Kästen ergibt sich aufgrund der prozentualen Basis des Vorjahres. Beispiel: 17,6% (2018) ist die Basis mit festgelegten 100%, die Erhöhung auf 19,6% (2019) beträgt somit 11,4%.
Inhalt:
Arbeitsgemeinschaft Eulenschutz im Landkreis Ludwigsburg. Die Brutergebnisse von Steinkauz und Schleiereule (J. Staudt).
Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Halsbeweglichkeit bei Eulen. Ein Überblick der Untersuchungen an der Amerika-Schleiereule (Tyto furcata praticola; M. Krings).
Individuelle Erkennung von Waldkäuzen (Strix aluco) anhand ihrer Stimme (C. Nagl).
Eulen (Rezension; R. Schaaf).
Barbagianni, Onkel Giovanni und ein Weingut in der Toskana (S. Marzari-Schmid & R. Schaaf).
Feathers of European owls (Rezension; R. Schaaf).
Von blauen Eulen und kauzigen Pflanzen. Irritierende Tier- und Pflanzennamen in der wissenschaftlichen Nomenklatur (W. Scherzinger).
Die Namen der Vögel Europas (Rezension; R. Schaaf).
Europas Ugglor - Owls of Europe (Rezension einer CD; R. Schaaf).
Der Hahn, der eine Eule war. Zur Kulturgeschichte der Eule im historischen und heutigen China (A. Ostermann).
Ikebukuro – Fukurō – Fuku. Eulen in Ikebukuro (U. Hansen).
Der historische Vogelfang mithilfe von Steinkäuzen. Reisetipp: Das „Museo Sisàn“ in Cisano di Bardolino, Gardasee (R. Schaaf).
Die „mezenvangers“. Die Meisenfänger (R. Schaaf).
Das Jahr 2018 hat sich für die Steinkäuze des Landkreises Ludwigsburg etwas freundlicher entwickelt als das Jahr 2017. Der Negativtrend hat sich nicht fortgesetzt; es gab bei einer leicht erhöhten Anzahl von Brutpaaren einen deutlichen Anstieg der durchschnittlichen Gelegegröße von 1,9 auf 2,6 Jungkäuze. In der Auswertung von 2018 konnte allerdings ein Gebiet nicht berücksichtigt werden, da keine genauen Daten vorlagen.
In der Landwirtschaft haben die Dürreperioden im letzten Jahr auch die Lebensbedingungen unserer Schützlinge beeinflusst: Die Obst- und Weinbauern konnten zwar sehr gute Ernten einfahren, unsere
Steinkäuze hatten jedoch mit Wetterkapriolen (vor allem in den Septemberwochen) bedingt durch zum Teil orkanartige Gewitterstürme zu kämpfen. Einige Bäume in den Streuobstwiesen wurden entwurzelt –
aufgrund schwerer Obstlast brachen Äste ab. Leider ist dabei auch so manche Niströhre abgestürzt und zum Teil schwer beschädigt worden. Unsere Steinkauz-Freunde vor Ort haben die entstandenen Schäden
behoben und, falls erforderlich, neue Standorte für die Nisthilfen gefunden.
Bei den Schleiereulen sah der Trend jedoch nicht erfreulich aus. Auch wenn die durchschnittliche Brutgröße nahezu konstant blieb, sank die Anzahl der erfassten Bruten und damit einhergehend auch die
Zahl der Jungeulen deutlich. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Einige der alten Scheunen sind für unsere Aktiven nicht mehr zugänglich, da sie entweder einsturzgefährdet oder zum Teil auch
verschlossen sind. Ein Teil der Eulenkästen sind nicht mehr vorhanden oder durch andere Vogel- und Insektenarten belegt.
Entmutigen – nein, entmutigen lassen wir uns natürlich nicht! Unsere Aktiven vor Ort und hinter den Kulissen lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und sorgen sich weiterhin mit großer Motivation um
„ihre Eulen“. Ihnen wie auch unseren Patinnen und Paten sowie den Spenderinnen und Spendern danken wir herzlich für ihren Einsatz.
Jürgen Staudt
j.staudt@ag-eulenschutz.de
Bestandszahlen von Steinkauz und Schleiereule zwischen 2017 und 2018
2018 | 2017 |
2017/2018 +/- |
|
Steinkauz | |||
Anzahl Röhren | 204 | 199 | 2,5% |
Bruten | 36 | 34 | 5,9% |
Jungvögel | 93 | 65 | 43,1% |
belegte Röhren | 17,6% | 17,1% | 2,9% |
durchschnittl. Brutgröße | 2,6 | 1,9 | 36,8% |
Schleiereule | |||
Anzahl Kästen | 65 | 66 | -1,5% |
Bruten | 7 | 12 | -41,7% |
Jungvögel | 24 | 40 | -40,0% |
belegte Kästen | 10,8% | 18,2% | -40,7% |
durchschnittl. Brutgröße | 3,4 | 3,3 | 3,0% |
Tab. 1: Bestandszahlen von Steinkauz und Schleiereule zwischen 2017 und 2018 (Durchschnitts- und Prozentwerte gerundet; ohne Schwieberdingen).
Inhalt:
Inhalt:
Die Grundschule in Marbach am Neckar hat für interessierte Jungforscher und Jungforscherinnen die Arbeitsgemeinschaft „Vögel“ ins Leben gerufen. Zur Zeit geht es darum, den Schülern das Leben der heimischen Eulenarten näher zu bringen. Dazu wurde die AG Eulenschutz am 13.10.2016 von der verantwortlichen Lehrerin eingeladen, Wissenswertes über Eulen zu berichten. Weshalb fliegen Eulen lautlos? Was fressen sie und was können Eulen nicht verdauen? Diese und viele anderen Fragen wurden von Ewa Paliocha sehr ausführlich und anschaulich beantwortet. Ein Highlight des Nachmittags war für die Schüler die Analyse von Gewöllen. Anfangs war es nur „eklig“, danach wurde es immer interessanter, mit der Pinzette und ab und zu auch mal mit den Fingern komplette Mäuseskelette aus dem Gewölle herauszupulen. „Ich habe 3 Mäuseschädel gefunden!“, war der stolze Ausruf eines kleinen Forschers.
Inhalt:
• Erfolgreiche Brut des Uhus (Bubo bubo) bei Ludwigsburg (von Prof. Dr. C. König)
• Eulenzauber. Ein goldenes Geheimnis (Rezension von J. Schaaf)
• Der Waldkauz und der Waidmann (von A. Fallert)
• Der Eulenpokal im Keramikmuseum Ludwigsburg – Teil I
(von R. Schaaf unter Mitarbeit von Dr. M. Ohm und D. Scheffer sowie H. Kreyßel, A. Käppler und S. Adam)
• Ingo und Poldi. Eine Kauz-Hund-Mensch-Beziehung (von T. Brandt)
• Schlaf gut, kleines Eulenkind (Rezension von J. Schaaf)
• Molekulare Taxonomie und Systematik der Eulen (Strigiformes; von Prof. Dr. M. Wink)
• Undiscovered owls (Rezension von R. Schaaf)
• Liliane Susewind. Eine Eule steckt den Kopf nicht in den Sand (Rezension von R. Schaaf)
• Der Silberne Uhu (von R. Schaaf)
Die AG Eulenschutz hatte am Sonntag, den 8.5.16, die Gelegenheit, in der Casa Mellifera in Ludwigsburg ihre Arbeit zum Schutz der Eulen vorzustellen. Von der Untersuchung von Gewöllen über den Bau von Nisthilfen bis zu den Lebensgewohnheiten und den Rufen der Eulen gab es viel Wissenswertes zu erfahren. Auch die wissenschaftlichen Themen, die im Kauzbrief behandelt werden, stießen bei der Veranstaltung auf reges Interesse. Unsere jungen Besucher waren mit großer Begeisterung dabei, die Gewölle zu untersuchen und anschließend unter der Lupe genauestens zu analysieren.
Petra Ruppel und Joachim Haaß von der AGE führten am Samstag, 13.2.2016, gemeinsam mit dem NABU Remseck am Neckar eine öffentliche Niströhrenreinigung durch. Insgesamt nahmen trotz kühlem Wetter fast 20 Personen teil. (Foto: C. Zimmermann)
Der Kauzbrief kommt in einem neuen „Federkleid“ daher. Er erscheint ab jetzt farbig und mit neuem Titelblatt.
Inhalt:
Renovierung des NABU-Eulenturms in Nassach
Der Davidskauz - Ein rarer Endemit aus den Gebirgswäldern Zentral-Chinas
Rezension: Suomen Pöllöjen Sulkasadon, län Ja Sukupuolen Määritysopas - Moult, ageing and sexing of finnish owls
Spottmünzen und Spottmedaillen auf Napoléon III. mit Eulendarstellungen
Rezension: Heule Eule. Nein - ich lasse niemand rein!
Rezension: Revised description of Pere David's Owl Strix davidi based on field observations in Central China/
Die Brutvorkommen der Zwergohreule Otus scops in Deutschland
Rezension: Heimische Eulen. Jäger auf lautlosen Schwingen
Käuze verleihen Flügel
Rezension: Eulen. Zauberhafte Wesen der Nacht
Ein junger Vogelzüchter stellt sich und seine Raufußkäuze vor
73 Rot-Nuancen: Über den Gefährdungsgrad der Eulen in der Neotropis